Project V - Gitarre im Selbstbau

  • Heyho,

    da ich hier lange kein Projekt mehr gepostet habe, möchte ich kurz vorstellen wodran ich nach einem Jahr Stillstand wieder beschäftigt bin.
    Meine einst angefangene Flying V Gitarre in Anlehnung einer Randy Rhoads Gitarre. Gibt es hier eigentlich ein Allgemeinen Coning-Bereich :winkrugly

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    Angefangen hatte das ganze mal so, 60€ teures Erle Rohholz.

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    Auseinandergesäbelt und einen Block draus gemacht.

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    Ab inne Werkstatt und Form grob dazugeleimt.

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    So sieht das Zwingenkunstwerk dann aus.

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    Das Ergebnis stand dann noch ein Jahr rum.

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    Ein wenig Gitarrenhardware aus Kanada für $115 importiert und ein Stück Ebenholz für 20€ ersteigert.

    Soweit so gut, nach einem Jahr fing ich dann an den Winkel für die Kopfplatte von 15° in das Ahorn per Hand mit einer grobzahnigen, rostigen Säge zu ... trennen.

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    So sieht ein Gewinner aus :selfmade

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    In der Werkstatt hier und da abgerichtet, gehobelt und einen Kanal für den Stahlspannstab gefräst. Sowie Tonabnehmerfräsungen, mehrere Löcher gebohrt und eine Vertiefung für die Saitenführung gemacht,
    später wird dort ein Aluminiumblech von 1mm reingelegt.

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    Wieder zu Hause 6 Löcher von 10mm für die Mechaniken gebohrt und mit dem Dremel die Kopfplatte verziert :mod

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    Nach und nach ist eine Gitarre erkennbar, doch die Schenkel sind zu breit für jede verfügbare Tasche auf dem Markt. Von 48cm auf 44,5cm gekürzt, muss evtl noch was runter.

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    Irgendwann habe ich mit Hilfe einer Menge von Holzleisten und Zwingen das Ebenholz auf das Ahorn geleimt. Danach mit der Vorrichtung, die man mit den Schlitzen unten drunter erkennt, die Bundschlitze mit einer Japansäge gesägt - 24 Mal. Dazu noch eine Fräsung mit Dremel für ein Inlay im 12ten Bund. Mit einem transparent aushärtenden Alleskleber wurde das Inlay eingeklebt und von den Seiten ein Ebenholzschleifstaubklebergemisch draufgeschmiert.

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    Musste dann natürlich verschliffen werden.

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    Nach genug Schleifpapierwechsel bin ich nun auf diesem Stand.
    Am 14.12.2010 werd ich die Gitarre in der Schule im Kunstkurs zur Bewertung vorlegen. Also morgen Halsprofil anfangen und noch die 2 anstehenden Fräsungen machen,
    dann kann lackiert werden.

    Viel Spaß mit dem längsten Post überhaupt :zaunugly

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    Das Internet ist eben nicht Fernsehen, sondern ein Medium, das von der Aktivität der Anwender lebt, nicht von deren Konsumbeflissenheit.
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  • besonders das inlay gefällt mir gut
    die schlitze im hals waren bestimmt ne menge arbeit ;)

    wie sieht das mit den potis aus?
    regelst du damit nur die lautstärke oder kommen da noch alle möglichen frequenzfilter rein (kenn mich mit gittarren nicht so aus^^)

    ich finds auf jeden fall interessant :D

  • Sieht schön aus!
    Ich hab dieses Jahr meine Hohner ST 59 Professionel restauriert und umgebaut.

    :rock

    EDIT: Mit den Potis regelt man die Output-Lautstärke, so wie Tone, der Tonabnehmer. Einfach ausgedrückt. :D
    Ich tendiere immer zu linearen, die lassen sich komplett allein regeln (jeder mm drehung ein unterschied) diese anderen (ka wie der name noch war) mag ich nich, weil du die bestimmt weit aufdrehen musst damit nen ton rauskommt und dann is der regelbereich sehr klein und die höchsteinstellung ist oft schon viele mm vor ende erreicht.

  • besonders das inlay gefällt mir gut
    die schlitze im hals waren bestimmt ne menge arbeit ;)

    wie sieht das mit den potis aus?
    regelst du damit nur die lautstärke oder kommen da noch alle möglichen frequenzfilter rein (kenn mich mit gittarren nicht so aus^^)

    ich finds auf jeden fall interessant :D

    Die Schlitze (die sind übrigens im Griffbrett, im Hals wäre fatal :D) waren in sofern ne Menge Arbeit an Vorbereitung. 2 Leisten habe ich als Führung vorbereitet, und alle 24 Abstände mit einer Schiebelehre abmessen... und Ebenholz ist auch nicht gerade weich, muss aber auch so sein. Zudem schleift man meistens noch einen Radius auf das Griffbrett zwecks Spielgefühl, ich lass es aber sein, weil ich auch Klassik spiele und dort keine Gitarre mit Griffbrettradius versehen wird.

    Für beide Tonabnehmer jeweils einmal die Lautstärke und dann noch die Frequenz in nem kleinen Bereich, nichts weltbewegendes, kommt halt auf den Kondensator drauf an den man zwischen heißem Draht und Erde parallel lötet.
    Werde es mit 22pnF standardmäßig bei Gitarren und mit 33nF probieren. Je nach dem wie dumpf ich den Ton runterregeln möchte. Sind übrigens 500k Ohm Potis.

    Ich fand E-Gitarren noch interessanter als ich meine Vorfacharbeit über selbige geschrieben habe. Vor allen Dingen was man alles so erfährt, was den Sound tatsächlich beeinflusst und was nicht.

    @ Benny, danke für das Lob :) Jetzt ist nurnoch durchhalten angesagt, und ja trotzdem muss hier und da, die eine oder andere Macke gespachtelt werden.

    @ Scoppi, auch dir ein Danke :)

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  • hmm, die bundabstädne sehen so gleich aus... aber echt geil! an ne eigene gitarre würde ich mich zwar gerne, aber real niemals drantrauen :D da muss alles so genau sein das würd nix :D

  • Optische Täuschung ;)

    Heute gings wie gesagt mit dem Hals weiter, erstmal nur auf die richtige Breite gebracht und das E-Fach gefräst... man war das ne Staubschlacht hinterher.
    In jeder Ecke und Ritze von dem kleinen Keller - sah aus wie eine Holzwüste.

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    Keine Lust/Zeit gehabt in die Werkstatt zu fahren und das ganze mit der Bandsäge zu machen.

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    Nein ich versteck mich nicht hinter der Bosch Fräse :ugly

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    Spaßig... nach dem Aufräumen. Jetzt noch n Deckel für das Fach aus 1mm Alu machen. Ach ne, muss ja noch 2-3mm runtergefräst werden, die Schäfte der Potis und des Schalters sind nur 5mm lang.
    Ist aber noch ~6mm Material da.

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  • Bei Minusgraden ist es auch kalt im Keller.
    Heute war wohl nicht so mein Tag...

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    Wenigstens waren die Seitenmarkierungen kein Problem, Standbohrmaschine, 2mm Bohrer, Sekundenkleber und 2mm Kunststoffstäbchen...

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    Alle öhm... zählt selbst.

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    Ordentlich verschliffen.

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    Mal die Gitarre zusammengelegt... nachher stellte ich noch einen groooooooooben Fehler fest.

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    Naja, Kabalkanalbohrung vom E-Fach nicht da rausgekommen wo sie sollte, gut nach ordentlichem Verspachteln und Lackierung sieht mans nicht mehr.

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    Das hier kriegt man auch noch gespachtelt.

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    Aber dann wollte ich ne Fase haben, und ja... vorher schön das Verstärkeroutputloch gebohrt und voll vergessen. Scheiße würde ich sagen :kotz

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    Hier und da noch was vom ganzen Hin und Her am Ahorn was abgeplatzt. Gespachtelt und wird lackiert.

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    Spachteltag...

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    Und das musste ich machen, weil das Griffbrett irgendwo an den Bünden 14mm nach und nach verloren hat. Zum Glück konnte man die Mensur von 650mm auf 636mm runterechnen, womit die Töne hinterher wieder stimmen sollten. Allerdings muss ich jetzt dafür den vorderen Tonabnehmer auch 14mm nach hinten versetzen und zusehen, dass die Halstasche noch irgendwie passen wird.

    Naja so far... wird schon.

    PS: nächste Gitarre wird sauberer ^^

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  • sag nich sowas wie nächste Gitarre wird sauberer....wenn du ordentlich lackierst wissen später nur noch wir was du darunter veranstaltet hast ;)

    Ansonsten....super bien! :respekt
    Schöne Gitarre, schöne Kopfplatte, die Form ist schön.
    Auch wenn du unten noch was abgeschnitten hast, anstatt dir einfach ne passende Tasdche zu schneidern..^^

    Aber pass auf beim lackieren, ich hab bei meiner gepinselt, sieht auch super aus, nur ich hab den Fehler gemacht, mir eine von diesen schwammigen Lackrollen zu kaufen, die hat derbe gefusselt....naja, ich finds ganz witzig (hab danach trotzdem wieder den Pinsel genommen), aber so hats nen gewissen charme bei 5 Schichten Purpurrot und 5 Schichten Klarlack fällt das gar nicht mehr so aus, sieht nun eher wie ein witziges Muster aus...aber naja wenn du die Gitarre als Kunstarbeit abgibst nehm AUF KEINEN FALL SOLCH EINE LACKROLLE!!!!!!!!!! :zaunpfahl

    Greets :winkrugly

  • also was ich einfach mal gar nicht hinkriegen würde wäre der Hals. der ist auch komplett selbstgemacht ne? Kannst du mal aufzählen was du so an Werkzeug hast?

  • Ne komplette Tischlerei hab ich zur Verfügung samt Spritz/Lackkierraum mit Abzuganlage und Heizung :bae
    Übrigens eine sogenannte "Airless" Einspritzung, Lack direkt durch den Schlauch und nicht mit einer Becherpistole...
    Ne Plattensäge, ne riesen Tischkreissäge, ne Bandsäge, einen Dickenhobel auf ~50cm Breite, einen Frästisch, einen Schleiftisch, einen 2m langen Bandschleifer, eine Zapf/Dübelbohrmaschine...
    nur mal so um die stationären Geräte zu nennen. Zu Hause noch feinstes Elektrowerkzeug (Industriewerkzeug von Bosch (Stichsäge, Oberfräse und diverses anderen á la Handhobel und nicht für den Gitarrenbau benötigtes), neueste Akkuschrauber von Makita), alles nochmal mehrfach in der Tischlerei vorhanden, allerdings nicht so aktuelle Modelle wie zu Hause.

    :dougartsuglyxmassmilie

    PS: Heute wird nix gemacht, krankheitsmäßig... und alle Geräte in der Tischlerei darf ich auch nicht bedienen.

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  • soviel zum werkzeug... :lol

    aus den bisherigen bildern konnte man jetzt nicht schließen, dass du das in ner tischlerei machst (also von der umgebung her, nicht vom handwerklichen ;) )

  • Das Grobe am Anfang wurde auch in der Tischlerei gemacht - also das Verleimen, Sägen und Hobeln. Die zwei Bilder am Anfang mit dem Leimeimer und den Zwingen sind mit dem Handy geschossen aus der Tischlerei.
    Habe da noch eins wo ich die Bundiervorrichtung anzeichne, aber da guck ich so verkackt :winken

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  • jz von ner tischlerei machen lassen oder in ner tischlerei selbst gemacht? ?(

    edit:
    ach fast vergessen: verdammt gut! :thumbup das projekt würd bei mir nach dem ersten tag in ner tonne landen :D mir fehl das werkzeug und das können ;) aber in gedanken hab ich so ne selbstgebaute auch schon...

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  • 8o soviel dann zum Thema ich bau mir ne Gitarre selber :(


    Wtf, geh du mal als 16jähriger an ne Bandsäge. Die einzigen Sachen die ich machen lassen hab während ich mit in der Werkstatt bin, sind das Hobeln/Abrichten, sowie das grobe Zusägen an der Tischkreissäge und Bandsäge.
    Soviel zu überflüssigen Kommentaren, kannst dich ja gerne mit der Berufsgenossenschaft anlegen was das Bedienen von großen stationären Maschinen angeht - ich mach das sicherlich nicht. Als wenn sich festeingestellte und bezahlte Tischler in meinem Keller verstecken würden :rolleyes:

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  • holla, Travelmate - den Kommentar hast du in den falschen Hals bekommen. Dass du das so gut es geht selber machst weiß ich bzw glaube ich dir, ich meinte damit dass ichs kaum könnte aufgrund von Mangel an Werkzeug ;) :prost