Hallo !
Hier präsentiere ich euch mein erstes und aktuellstes Projekt:
Einen Casecon, den ich komplett aus Holz hergestelle habe
Geplant war das Case zunächst wir folgt:
Das Case wird von einem Rahmen aus Hartholz gestützt. Die Streben sind - wie ich im Nachhinein festgestellt habe - mit einer Stärke von 30 mm etwas überdimensioniert.
Darauf werden dann Platten aus verleimtem Holz geklebt. Die linke Seitenwand erhält ein Sichtfenster in Form eines Fisches.
Eigentlich war die Ähnlichkeit mit dem Fisch am Anfang gar nicht geplant, aber ich habe mich irgendwann geschlagen geben müssen, nachdem
wirklich jeder gemeint hat, dass das einem Fisch doch sehr ähnlich sieht.
Für die Vorderseite habe ich ein Frontpanel mit LEDs und Kippschaltern geplant. Zu den Funktionen nachher mehr
Leider habe ich von den ersten Arbeitsschritten keine Bilder. Also das Grundgerüst ist hier bereits fertiggestellt.
Die Latten für den Rahmen habe ich aus einer massiven Buchenholzplatte gesägt und an den Enden habe ich mit einer manuellen Fräse Nut bzw. Federstücke ausgesägt.
Die Seitenplatten habe ich bereits auf die richtigen Maße zugesägt:
Die Platte für die Rückwand besteht aus 9 mm Holzverbund und ist bereits fertig ausgesägt.
Also los gehts mit dem Herausarbeiten der Löcher an der Vorderseite
Hier die ausgesägte Steuerungsplatte aus Flugzeugaluminium.
Daneben ein elektronisches Schloss, mit dem ich den Rechner starten werde. Das werde ich in die Mitte des Frontpanels setzen.
Nach einigen Lötarbeiten sieht das Ganze schon ganz gut aus
Die linken Kippschalter können den Lüfter der Grafikkarte zwischen 5 und 12 V schalten.
Durch den zweiten Schalter kann die Grafikkarte auf Passivbetrieb gestellt werden.
In diesem Fall wird eine Warn-LED als Hinweis eingeschltet. Die Bohrung dafür ist bereits im Blech vorhanden.
Weitere Funktionen sind das Abschalten der Innenbeleuchtung und die Regulierung des Frontlüfters im Gehäuse von 12 V auf 5 V.
Die Vorderseite ist fertig ausgesägt.
Das Holz der Seitenwände hat eine Stärke von 10 mm. Damit der dahinterliegende Lüfter keinen enormen Abstand zur Außenkante hat, wird dieser kurzerhand halbiert:
Sitzt und passt
Hier die Vorderseite bereits am Rahmen montiert:
Die Laufwerksblende und das Frontpanel werden gebürstet und mit Klarlack überzogen:
Im nächsten Schritt wird die Montage des Netzteils vorbereitet. Hierfür habe ich besonders
lange, von Hand festziehbare Zollschrauben aus Edelstahl herstellen lassen:
Die Schraubenköpfe sind für die bessere Griffigkeit gerendelt
Tut mir leid für die sachlechte Qualität
Das Testnetzteil passt wunderbar
Jetzt noch schnell die Öffnung für den oberen Lüfter aussägen - passt.
Der Lüfter hier ist nur zum Testen drin. Der wird später durch einen effizienteren Lüfter, der die Luft nach oben aus dem Case zieht, ersetzt.
Dann kommt die Laufwerksblende dran - dem Laufwerk fehlt noch ein Knopf zum öffnen.
Jetzt kann der erste provisorische Einbau der Hardware ins Case beginnen. Ich fange mal mit der fest installierten Elektronik an.
Für diese habe ich einen Molexstecker geopfert
Was für ein Geraffel
Rechner läuft, Frontpanel funktioniert tadellos, was will man mehr?
Weiter gehts jetzt mit dem "Fisch":
War nicht ganz einfach, die Scheibe einzupassen, aber das Ergebnis ist durchaus zufriedenstellend:
Jetzt geht es an die Lüftergitter und an den Tragegriff, welchen ich als Einzelstück für das Case anfertigen gelasssen habe:
Mit dem Griff lässt sich das Case bequem wie ein Koffer tragen.
Nach einer Pause von 6 Monaten gehts jetzt an die Schleifarbeiten...
Zum Fixieren der Seitenplatten an den Rahmen habe ich spezielle Schrauben aus Aluminium vorbereiten lassen.
Hier wird gerade das Gewinde dafür (ins Holz!) geschnitten:
Zum Holzgewinde muss ich sagen, dass es entgegen meiner Erwartungen erstaunlich gut hält.
Ich habe das Gewinde nach dem Schneiden mit einer Schicht Holzleim versteift.
Die gerendelten Schraubenköpfe sind das Einzige, was man jetzt noch sieht.
Jetzt geht es an die Füße. Dafür habe ich mir spezielle Fassungen aus Aluminium drehen lassen. In diese werden dann die Einsätze aus Weichgummi eingepasst.
Holz...schleifen, spachteln, schleifen, spachteln.. nach dieser ewigen Prozedur ist das Ganze fertig zum Grundieren.
Grundiert habe ich mit der Walze und einem sehr widerstandsfähigen Lack, der normalerweise
für Heizkörper ausgelegt ist. Eine richtige Grundierung wäre natürlich besser gewesen,
aber ein paar Schichten dieses Lacks habens auch getan.
Der Vergleich mit dem Designplan wirft noch einige Fragen auf:
Natürlich werden auch die Lüfter und sonstige Anbauteile grundiert. Diese - und die Lüftergitter - habe ich vorher sandstrahlen lassen.
Jetzt gehts an den orangenen Decklack
Das ist einfacher Lack aus dem Baumarkt. Ich habe 4 Schichten aufgespüht.
Jetzt werden die Vorbereitungen für das anthrazitgraue Streifenmuster getroffen.
Das Design der Seitenplatte habe ich noch ein wenig abgeändert
Also gehts - nach gefühlten 200 Stunden Abkleben - endlich zum Lackieren
Und hier das Ergebnis von geschätzten 250 Arbeitsstunden:
Man sieht deutlich, dass sich der Lack an einigen Stellen beim Abziehen des Kreppbands abgelöst hat.
Diese Stellen werde ich noch korrigieren, bevor ich die Plexiglasplatte einklebe und zum Einbau der Hardware übergehe.
So jetzt möchte ich eure Meinung wissen! Was haltet ihr von der Idee, den Casecon komplett aus Holz zu erstellen?
Natürlich freue ich mich auch über Kritik und Verbesserungsvorschläge
Ist schließlich mein erster Casecon